Eines der genialsten operativen Verfahren, die Sir Alan Parks entwarf, ist ohne Zweifel die plastisch-rekonstruktive Hämorrhoidektomie, technisch anspruchsvoll, aber relativ schmerzarm und höchst effektiv. Nachblutungen kommen vor. Komplikationen, die das Ergebnis beeinträchtigen, sind äußerst selten. Bei sachgerechter Durchführung und postoperativer Stuhlregulierung und Änderung des Entleerungsverhaltens sind Rezidive innerhalb von 15- 20 Jahren nicht zu erwarten. (Präoperatives Bild, postoperatives Bild).
Die Schnittführung innerhalb des Analkanals könnte man als ein griechisches Gamma bezeichnen, dessen Schenkel sich etwas oberhalb des sensiblen Anoderms kreuzen sollten und das je nach Größe der Knoten variiert werden kann. Damit der spätere Ligaturbürzel nicht zu dick wird, empfiehlt es sich, die Schenkel des Gammas zu einer Raute zu ergänzen.
Das exzidierte Anodermfenster wird gefasst und das Hämorrhoidalgewebe sukzessive von den seitlichen Anodermdreiecken und vom inneren Schließmuskel nach cranial abpräpariert, wo es in Höhe des anorektalen Übergangs unterbunden und abgetragen wird. Dann werden die seitlichen, flottierenden Anodermläppchen an ihrer Spitze gefasst, um zusammen mit dem herunter- gezogenen Ligaturbürzel die Linea dentata zu rekonstru- ieren. Aus der gamma-förmigen Inzision ist nun ein T- förmiger Wundschlitz geworden, wobei der quere Schenkel dicht verschlossen werden sollte (Im Gegensatz zur Originalbeschreibung beidseits 2-3 Nähte), während der vertikale Schenkel zur Drainage offen bleibt.
Die Wunden verheilen innerhalb von 2-3 Wochen. Alternative manuelle Verfahren sind die konventionelle Hämorrhoidektomie nach Miligan/Morgan, die geschlossene nach Ferguson und die plastische nach Fensler/Arnold.
Im Gegensatz zu dem Operationsverfahren nach Longo, bei dem mit Hilfe eines Klammer- nahtgerätes lediglich das überschüssige Hämorrhoidalgewebe oberhalb der L. dentata reduziert wird, bietet die Park`sche Hämorrhoidektomie den Vorteil, auch bei fortgeschrit- tenem Hämorrhoidalleiden mit großen äußeren Konvoluten die Architektonik des Analkanals passgenau wiederherstellen zu können, ohne dass ein zweiter Eingriff erforderlich wird.