1967-1973 Studium der Medizin in Köln, Wien und Heidelberg.
1974 Approbation
Wohl kaum jemand beginnt die medizinische Ausbildung mit dem Wunsch, Proktologe zu werden. Mitte der 70-iger Jahre, als das Verplatten und Verschrauben von Knochenbrüchen noch faszinierendes Neuland war, galt mein Interesse ganz der Traumatologie. Doch es sollte anders kommen.
Proktologie war damals noch ein Stiefkind der Medizin. Ob Allgemeinmediziner, Dermato- logen oder Gynäkologen und Urologen, alle sahen sich mehr oder weniger zuständig. Notwendige chirurgische Eingriffe wurden den Assistenzärzten in den Nachmittagsstunden überlassen. Das Wissen war an wenigen Zentren vorhanden, doch nur wenige kümmerten sich, es zu erlangen. Irrtümer und Anachronismen wurden unkritisch traditioniert. Der proktologische Fall galt als unangenehme Bagatelle.
1976-1978
In den ersten Jahren meiner chirurgischen Ausbildung an der Klinik Dr. Rinecker in München wurde ich durch einen Oberarzt, der sich an der Universität Würzburg seine proktologischen Kenntnisse erworben hatte, mit den „Geheimnissen und Abgründen“ proktologischer Diagnostik und Behandlung vertraut gemacht.
Die Komplexität und Subtilität von Morphologie und Physiologie des Anorektums, das Stelzner, einer der großen proktologischen Lehrer jener Zeit, Kontinenzorgan taufte, zogen mich an.
1979 arbeitete ich 2 Monate
mit der „Cap d´Anamur“
(Rupert Neudeck) in
den kambodschanischen
Flüchtlingslagern an der
thailändischen Grenze.
1980-1987
An der chirurgischen Klinik der LMU war Proktologie Brachland, die Traumatologie stand ganz im Vordergrund (Prof.Schweiberer). Unter Prof. Wilhelm bekam ich zwei Jahre lang die Gelegenheit, spezielle Kenntnisse in der Handchirurgie zu erwerben.
Als sich die Möglichkeit eröffnete, mir als junger Assistent selbstständig ein Teilgebiet der Chirurgie wissenschaftlich erarbeiten und vertreten zu können, legte ich während der weiteren allgemeinchirurgischen Ausbildung meinen Schwerpunkt autodidaktisch ganz auf die Proktologie, mit Hospitanzen an der Universität Bonn (Prof. Stelzner) und am St. Mark`s Hospital in London.
1984 Facharzt für Allgemeinchirurgie
An meiner Klinik (LMU) führte ich die Manometrie (1981) und Defäkografie (1983) ein, erarbeitete mir den Beckenboden, insbesondere Diagnostik und operative Behandlung der Rektozele und die Technik der Durchzugsoperation, relativierte den Crohn-Mythos in Bezug auf das Fistelleiden, verschloss die ersten rekto-neovaginalen Fisteln bei männlichen Transsexuellen mit einem Rektumvollwandverschiebelappen (Jalousieplastik) – der auch für alle übrigen ano-rekto-vaginalen Fisteln Methode der Wahl ist -, übernahm das Phenolmandelöl in die Sklerotherapie und übersetzte das 1984 im Englischen erschienene Buch „Koloproktologie“ von Nicholls, London. Eigene Vorträge, Lehrveranstaltungen und Veröffentlichungen begleiteten die klinische Arbeit.
1988
Gründung einer Praxisklinik mit dem Anspruch, Operationen auf tageschirurgischer Basis eigenständig durchführen zu können. Gleichzeitig Versorgung stationspflichtiger Patienten Belegkliniken.
2015
Aufgabe der Praxis zum 31.12.2015. Consiliarisch stehe ich immer zur Verfügung. Lehrtätigkeit und klinische Einsätze auf Honorarbasis sind möglich.